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Siedlung Georgsgarten

In der Siedlung Georgsgarten zeigt sich otto haeslers maximale Flächenausnutzung für bezahlbaren Wohnraum mit hohem Komfort. Typisierte Grundrisse und der Fokus auf der Funktion brachte der Siedlung den Beinamen „Mustersiedlung“ ein.

Mit der Siedlung „Georgsgarten“ oder auch St. Georg Garten, verwirklichte der Architekt otto haesler in den Jahren 1925/26 sein zweites Siedlungsprojekt im Stil des Neuen Bauens in Celle. 

Der Siedlungskomplex St. Georg Garten besteht aus senkrecht zur Straße angeordneten, langen Wohnzeilen, deren 30m breite, begrünte Innenhöfe durch eine eingeschossige Straßenzeile begrenzt wurden. In den Gebäuden an der Straße befanden sich Einrichtungen und Geschäfte für die Gemeinschaft. Diese heute für einen Stadtplaner fast selbstverständliche Lösung war das erste Beispiel dieser Art. Damit wurde ein großer Teil der Schwierigkeiten vermieden, die der bis dahin übliche Bau längs der Straßen mit sich brachte.

Unterbrochen wird die Kopfzeile an der Straße durch die senkrecht abgehenden Wohnwege, die zu den einzelnen Eingängen führen. Die Blocks und die Eingänge sind durchgezählt. II/3 bedeutet, dass die gesuchte Wohnung sich im zweiten Block im dritten Eingang befindet. Design vom Feinsten, dazu gehörte auch die Haus- und Blockbeleuchtung der Siedlung. Dieses Detail von haeslers Schaffen wurde 1928 vom Deutschen Werkbund veröffentlicht, als richtungsweisendes Beispiel einer gelungenen Orientierungsbeleuchtung mittels Transparenten.

Für die Anlage der Mietergärten am südlichen Rand der Siedlung hat otto haesler mit  dem bekannten Gartenarchitekten Leberecht Migge zusammengearbeitet. Es sind 59 Gärten entstanden, die vor allen Dingen der Selbstversorgung mit Obst und Gemüse dienten. Um die Pflanzen zu schützen wurden Windschutzmauern errichtet. Eine Beregnungsanlage versorgte immer zwei Gärten mit Wasser, was äußerst fortschrittlich für die 20er Jahre war.

An das Ende von Block I schließt sich der Anbau für den damaligen Volkshilfekindergarten an. Er verfügte, für die damalige Zeit nicht selbstverständlich, über ein schön angelegtes Außengelände mit Spielgeräten, einer großen Sandkiste und einem festen Planschbecken.


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